Apr 30, 2024, 10:01 PMWilfried Krause
Andacht 01.05.2024
Gedanken zum Thema: zweiter Klasse
In meinem Heimatdorf gab es viele kleinbäuerliche Betriebe. Hier fühlten sich Schwalben und Spatzen wohl. Während man den Seglern das Landleben sehr erleichterte, wurden die Sperlinge mehr schlecht als recht geduldet. Letztere machten sich oft in Gruppen über das Hühnerfutter her. Das sahen die Bauern nicht gern. So gehörten Spatzen üblicherweise zu den Vögeln zweiter Klasse. Keiner im Dorf regte sich auf, wenn wir als Schuljungen Spatzennester ausräumten. Noch heute schäme ich mich, dabei mitgemacht zu haben. Inzwischen sind sie zu meinen Lieblingsvögeln geworden. Das hat zwei Gründe: Sie halten uns auch im Winter die Treue und nisten in großer Zahl im Dachvorsprung über unserer Wohnung.
Offensichtlich gehörten Spatzen zur Zeit Jesu zu den verbreitetsten Vögeln, die sogar bei dem einen oder anderen in der Pfanne landeten. Sie waren nur ein paar Groschen wert. Genau dort setzte Jesus in seiner Predigt an, um die Fürsorge und Umsicht des Vaters im Himmel zu veranschaulichen. Jeder Spatz wird vom göttlichen Radar erfasst. Wenn sich Gott schon um sie kümmert, wie viel mehr dürfen wir davon ausgehen, von ihm zu jeder Zeit wahrgenommen zu werden!
Das zu glauben fällt leicht, wenn im Leben alles rundläuft. Was aber, wenn uns unerwartet ein Schicksalsschlag ereilt? Leider passiert das immer wieder. Auch Gläubige sind davon betroffen. Jesus hat das in seiner Predigt berücksichtigt. Trotz der göttlichen Begleitung fallen Spatzen tot zur Erde. Das ist auch auf uns Menschen übertragbar. Paulus formulierte es so: „Ob wir nun leben oder sterben: Wir gehören dem Herrn“ (Röm 14,8 NLB). Und er begründete seine Überzeugung so: „Denn Christus ist ja gestorben und wieder lebendig geworden, um Herr über alle Menschen zu sein“ (V. 9 NLB).
Das „Spatzenwort“ Jesu ist für mich eine starke Ermutigung, meinem Vater im Himmel zu vertrauen. Das gilt für gute Zeiten und genauso dann, wenn mich Krankheit, Fehlschläge und noch Schlimmeres ereilen. Ein Gott, der selbst die unscheinbaren Spatzen im Blick behält, hat an meinem Leben größtes Interesse. Das zu wissen vermittelt Trost und Halt.
Zum Bibelvers: Matthäus 10,29.31
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: zweiter Klasse
In meinem Heimatdorf gab es viele kleinbäuerliche Betriebe. Hier fühlten sich Schwalben und Spatzen wohl. Während man den Seglern das Landleben sehr erleichterte, wurden die Sperlinge mehr schlecht als recht geduldet. Letztere machten sich oft in Gruppen über das Hühnerfutter her. Das sahen die Bauern nicht gern. So gehörten Spatzen üblicherweise zu den Vögeln zweiter Klasse. Keiner im Dorf regte sich auf, wenn wir als Schuljungen Spatzennester ausräumten. Noch heute schäme ich mich, dabei mitgemacht zu haben. Inzwischen sind sie zu meinen Lieblingsvögeln geworden. Das hat zwei Gründe: Sie halten uns auch im Winter die Treue und nisten in großer Zahl im Dachvorsprung über unserer Wohnung.
Offensichtlich gehörten Spatzen zur Zeit Jesu zu den verbreitetsten Vögeln, die sogar bei dem einen oder anderen in der Pfanne landeten. Sie waren nur ein paar Groschen wert. Genau dort setzte Jesus in seiner Predigt an, um die Fürsorge und Umsicht des Vaters im Himmel zu veranschaulichen. Jeder Spatz wird vom göttlichen Radar erfasst. Wenn sich Gott schon um sie kümmert, wie viel mehr dürfen wir davon ausgehen, von ihm zu jeder Zeit wahrgenommen zu werden!
Das zu glauben fällt leicht, wenn im Leben alles rundläuft. Was aber, wenn uns unerwartet ein Schicksalsschlag ereilt? Leider passiert das immer wieder. Auch Gläubige sind davon betroffen. Jesus hat das in seiner Predigt berücksichtigt. Trotz der göttlichen Begleitung fallen Spatzen tot zur Erde. Das ist auch auf uns Menschen übertragbar. Paulus formulierte es so: „Ob wir nun leben oder sterben: Wir gehören dem Herrn“ (Röm 14,8 NLB). Und er begründete seine Überzeugung so: „Denn Christus ist ja gestorben und wieder lebendig geworden, um Herr über alle Menschen zu sein“ (V. 9 NLB).
Das „Spatzenwort“ Jesu ist für mich eine starke Ermutigung, meinem Vater im Himmel zu vertrauen. Das gilt für gute Zeiten und genauso dann, wenn mich Krankheit, Fehlschläge und noch Schlimmeres ereilen. Ein Gott, der selbst die unscheinbaren Spatzen im Blick behält, hat an meinem Leben größtes Interesse. Das zu wissen vermittelt Trost und Halt.
Zum Bibelvers: Matthäus 10,29.31
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
