Apr 5, 2023, 10:01 PMRoland Nickel
Andacht 06.04.2023
Gedanken zum Thema: Hoffnung
Die Bestrahlung meiner Halswirbelsäule stand bevor. Zunächst musste eine Maske angefertigt werden, die ganz eng anliegt vom Kopf bis zur Schulter. Die Prozedur sollte etwa 20 Minuten dauern. Zuerst wurde die Maske angepasst und dann wurde ich zum Aushärten in die CT-Röhre gefahren. Es blieben lediglich zwei kleine Löcher an der Nase frei. Ich hatte Angst. Würde ich genug Luft bekommen, würde Panik in mir hochkommen? Ganz sicher bin ich nicht, ob das theologisch korrekt ist. Aber in dem Moment ist mir unser heutiger Bibeltext eingefallen. Als ich klein war, hat man mir immer vermittelt, Gott würde oben im Himmel sein und auf uns herabschauen. Das stimmt auch, „ich wohne in der Höhe“, sagt Gott durch den Propheten Jesaja. Aber er wohnt eben auch „bei den Gedemütigten und Verzagten“. In dieser Situation, beim Anpassen meiner Bestrahlungsmaske, war ich wirklich „verzagt“ und geängstigt. Später habe ich weitere Texte gefunden, die das Nahesein Gottes bestätigen. Im Neuen Testament sagt Jesus über den Heiligen Geist: „Denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ (Joh 14,17) Und einige Verse später sagt er über sich selbst und Gottvater: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“ (V. 23) Diese Zusage Gottes habe ich ernst genommen und mir vorgestellt, dass Christus nicht irgendwo da oben residiert, weit weg von mir, sondern dass er in mir ist, mit mir in der CT-Röhre liegt und die Enge der Maske spürt wie ich. So nah hatte ich Gott noch nie erlebt. Er hat mich ruhig gemacht. Ich habe keine Panikattacke bekommen. Auch bei den folgenden zehn Bestrahlungen war Jesus ganz bei mir unter der engen Maske. Erklären kann ich es nicht, es ist ein Geheimnis, wie es geht, dass Gott in meinem Herzen wohnt. Ich weiß nur, dass ich die Gegenwart Gottes in der Röhre gespürt habe. Dafür bin ich zutiefst dankbar. Dieses Erlebnis hat mich um eine Erfahrung mit meinem Gott reicher gemacht.
Zum Bibelvers: Jesaja 57,15
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Hoffnung
Die Bestrahlung meiner Halswirbelsäule stand bevor. Zunächst musste eine Maske angefertigt werden, die ganz eng anliegt vom Kopf bis zur Schulter. Die Prozedur sollte etwa 20 Minuten dauern. Zuerst wurde die Maske angepasst und dann wurde ich zum Aushärten in die CT-Röhre gefahren. Es blieben lediglich zwei kleine Löcher an der Nase frei. Ich hatte Angst. Würde ich genug Luft bekommen, würde Panik in mir hochkommen? Ganz sicher bin ich nicht, ob das theologisch korrekt ist. Aber in dem Moment ist mir unser heutiger Bibeltext eingefallen. Als ich klein war, hat man mir immer vermittelt, Gott würde oben im Himmel sein und auf uns herabschauen. Das stimmt auch, „ich wohne in der Höhe“, sagt Gott durch den Propheten Jesaja. Aber er wohnt eben auch „bei den Gedemütigten und Verzagten“. In dieser Situation, beim Anpassen meiner Bestrahlungsmaske, war ich wirklich „verzagt“ und geängstigt. Später habe ich weitere Texte gefunden, die das Nahesein Gottes bestätigen. Im Neuen Testament sagt Jesus über den Heiligen Geist: „Denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ (Joh 14,17) Und einige Verse später sagt er über sich selbst und Gottvater: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“ (V. 23) Diese Zusage Gottes habe ich ernst genommen und mir vorgestellt, dass Christus nicht irgendwo da oben residiert, weit weg von mir, sondern dass er in mir ist, mit mir in der CT-Röhre liegt und die Enge der Maske spürt wie ich. So nah hatte ich Gott noch nie erlebt. Er hat mich ruhig gemacht. Ich habe keine Panikattacke bekommen. Auch bei den folgenden zehn Bestrahlungen war Jesus ganz bei mir unter der engen Maske. Erklären kann ich es nicht, es ist ein Geheimnis, wie es geht, dass Gott in meinem Herzen wohnt. Ich weiß nur, dass ich die Gegenwart Gottes in der Röhre gespürt habe. Dafür bin ich zutiefst dankbar. Dieses Erlebnis hat mich um eine Erfahrung mit meinem Gott reicher gemacht.
Zum Bibelvers: Jesaja 57,15
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
