Mar 24, 2023, 11:01 PMLothar Reiche
Andacht 25.03.2023
Als Kinder rannten wir früher viel draußen herum und spielten gern Verstecken. Zum Versteckspiel brauchte man einen bestimmten Ort – einen Baum, einen Teil der Hauswand oder eine vorgezeichnete Fläche – und einen Zählreim. Alle versteckten sich. War der Reim aufgesagt, meldete der Sucher laut: „Ich komme!“ Wen er entdeckt hatte, der wurde von ihm an dem Mal ausgezählt, wir sagten dazu „angebrannt“. Wer als Versteckter den festgelegten Ort unerkannt erreichte, schrie laut „Frei!“ oder „Erlöst!“. Dieses Kinderspiel spielen wir Großen immer noch: Wir alle haben etwas zu verstecken. Wir alle sehnen uns nach Erlösung und Freiheit. Wir fordern Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Reisefreiheit, Redefreiheit, Religionsfreiheit. Freiheit, das ist eine Welt ohne Grenzen. So muss es auch der verlorene Sohn verstanden haben, als er „in ein fernes Land“ zog (Lk 15,13). Er konnte gehen, wohin er wollte. Wenn er Lust hatte zu arbeiten, konnte er arbeiten, wenn nicht, ließ er es bleiben. Was ihm gerade Spaß machte, tat er. Doch äußere Freiheit schafft noch keine innere Freiheit. Ein Mensch, der nach grenzenloser äußerer Freiheit verlangt, wird in seinem Freiheitsdrang andere unfrei machen. Nicht selten kommt es vor, dass Menschen mit großer äußerer Freiheit zu verlorenen Söhnen werden. Sie leben unter einem Diktat der Begierden, des Egoismus. Nur der innerlich Freie kann für sich und für andere eine wohltuende äußere Freiheit schaffen. Wie wird man innerlich froh und frei? „Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Joh 8,31–32) Wir alle werden von dem verfolgt, der uns trügerische Freiheiten in Aussicht stellt, um uns auszuzählen und unfrei zu machen; nur dass er sich nicht wie im Spiel vorher ankündigt. Er ist urplötzlich da. Das ist die Stelle, wo wir rufen dürfen: „Frei! Erlöst!“ Denn wenn wir Jesus gefunden haben und ihm vertrauen, sind wir unschlagbar.
Zum Bibelvers: Galater 5,1
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Als Kinder rannten wir früher viel draußen herum und spielten gern Verstecken. Zum Versteckspiel brauchte man einen bestimmten Ort – einen Baum, einen Teil der Hauswand oder eine vorgezeichnete Fläche – und einen Zählreim. Alle versteckten sich. War der Reim aufgesagt, meldete der Sucher laut: „Ich komme!“ Wen er entdeckt hatte, der wurde von ihm an dem Mal ausgezählt, wir sagten dazu „angebrannt“. Wer als Versteckter den festgelegten Ort unerkannt erreichte, schrie laut „Frei!“ oder „Erlöst!“. Dieses Kinderspiel spielen wir Großen immer noch: Wir alle haben etwas zu verstecken. Wir alle sehnen uns nach Erlösung und Freiheit. Wir fordern Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Reisefreiheit, Redefreiheit, Religionsfreiheit. Freiheit, das ist eine Welt ohne Grenzen. So muss es auch der verlorene Sohn verstanden haben, als er „in ein fernes Land“ zog (Lk 15,13). Er konnte gehen, wohin er wollte. Wenn er Lust hatte zu arbeiten, konnte er arbeiten, wenn nicht, ließ er es bleiben. Was ihm gerade Spaß machte, tat er. Doch äußere Freiheit schafft noch keine innere Freiheit. Ein Mensch, der nach grenzenloser äußerer Freiheit verlangt, wird in seinem Freiheitsdrang andere unfrei machen. Nicht selten kommt es vor, dass Menschen mit großer äußerer Freiheit zu verlorenen Söhnen werden. Sie leben unter einem Diktat der Begierden, des Egoismus. Nur der innerlich Freie kann für sich und für andere eine wohltuende äußere Freiheit schaffen. Wie wird man innerlich froh und frei? „Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Joh 8,31–32) Wir alle werden von dem verfolgt, der uns trügerische Freiheiten in Aussicht stellt, um uns auszuzählen und unfrei zu machen; nur dass er sich nicht wie im Spiel vorher ankündigt. Er ist urplötzlich da. Das ist die Stelle, wo wir rufen dürfen: „Frei! Erlöst!“ Denn wenn wir Jesus gefunden haben und ihm vertrauen, sind wir unschlagbar.
Zum Bibelvers: Galater 5,1
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