16. April 2018 | Gerhard Zahalka
Jesus sagte zu ihr [Martha]: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer mich annimmt, wird leben, auch wenn er stirbt.“
Als „die schönste Geschichte der Welt“ bezeichnete der Philosoph Ernst Bloch Johann Peter Hebels Kalendergeschichte „Unverhofftes Wiedersehen“. Hebel schildert darin auf anrührende Weise, wie wahre Liebe die Zeit überdauert, ja unsterblich ist.
Eine Woche vor seiner Hochzeit verunglückt ein junger Bergmann im Erzbergwerk im schwedischen Falun. 1719 wird sein durch Eisenvitriol vollkommen konservierter Leichnam gefunden und geborgen, doch niemand weiß, wer der junge Verunglückte ist, bis die ehemalige Verlobte des Bergmanns kommt:
„,Es ist mein Verlobter‘, sagte sie endlich, ,um den ich fünfzig Jahre lang getrauert hatte und den mich Gott noch einmal sehen lässt vor meinem Ende. Acht Tage vor der Hochzeit ist er auf die Grube gegangen und nimmer gekommen.‘ Da wurden die Gemüter aller Umstehenden von Wehmut und Tränen ergriffen, als sie die ehemalige Braut jetzt in der Gestalt des hingewelkten kraftlosen Alters sahen und den Bräutigam noch in seiner jugendlichen Schöne, und wie in ihrer Brust nach fünfzig Jahren die Flamme der jugendlichen Liebe noch einmal erwachte.“
Sie offenbarte ihren Glauben an die Verheißung unseres Andachtstextes und an eine gemeinsame Zukunft nach der Auferstehung, als sie zum Abschied sagte: ,„Schlafe nun wohl, noch einen Tag oder zehn im kühlen Hochzeitsbett, und lass dir die Zeit nicht lang werden. Ich habe nur noch wenig zu tun und komme bald, und bald wird’s wieder Tag. Was die Erde einmal wiedergegeben hat, wird sie zum zweiten Male auch nicht behalten', sagte sie, als sie fortging und noch einmal umschaute.“
Hier ist der Trost der Verheißung Jesu im Leben angewendet. Fünfzig Jahre sind mehr als ein halbes Menschenleben, aber es gibt Momente, da schrumpfen Jahrzehnte auf fast nichts.
Wie wird es erst sein, wenn endlich der jüngste Tag anbricht und den Auferstandenen die Zeit ihres Todesschlafes nur wie ein Augenblick erscheint?
Es wird noch herrlicher sein! Die Zeit spielt keine Rolle mehr, Unglück, Trauer, Krankheit und Altern verschwinden. Milliardenfach ersehntes Wiedersehen, erhofftes und auch unverhofftes. Das zu wissen, tröstet und ist sogar ein Grund zur Vorfreude!
© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung
Die Glaubensüberzeugungen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sind dazu angelegt, das ganze Leben zu durchdringen. Die heiligen Schriften der Bibel zeichnen ein überzeugendes Porträt von Gott.
Jeder ist eingeladen, den EINEN zu entdecken, zu erleben und kennen zu lernen, der nichts anderes, als uns heilen will.